Sie spielen mit dem Gedanken, ein Fertighaus zu errichten und möchten wissen, welche Kosten auf Sie zukommen? Das ist eine ausgezeichnete Frage, denn der Bau eines Eigenheims ist eine bedeutende Investition. Dieser Leitfaden soll Ihnen helfen, die verschiedenen Kosten rund um Ihr zukünftiges Fertighaus zu verstehen, typische Kostenfallen zu umgehen und Ihr Budget realistisch zu planen.
Ein Fertighaus erfreut sich großer Beliebtheit, nicht zuletzt wegen der oft kürzeren Bauzeiten und der vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten. Doch die tatsächlichen Kosten können stark variieren und enthalten neben dem reinen Hauspreis verschiedene Zusatzkosten. Gemeinsam werden wir uns die einzelnen Kostengruppen detailliert ansehen, von den Hauspreisen pro Quadratmeter über die Baunebenkosten bis hin zu den Ausgaben für Ihr Grundstück und die Außenanlagen.
Wir werden beleuchten, welche Faktoren den Preis maßgeblich beeinflussen, wie Sie durch Eigenleistungen oder die Wahl der Ausbaustufe Kosten senken können und worauf Sie bei der Finanzierung achten sollten. Anhand von Beispielen und praktischen Tipps möchten wir Ihnen eine solide Grundlage für Ihre Entscheidungsfindung liefern, damit Ihr Traum vom eigenen Fertighaus nicht zum finanziellen Alptraum wird. Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete auf dem Weg zu Ihrem neuen Zuhause!
Diese Komponenten bestimmen die Kosten für ein Fertighaus
Die Kosten für ein Fertighaus setzen sich aus einer Vielzahl von Faktoren zusammen, die angehende Bauherren unbedingt im Blick behalten sollten, um ihr Budget realistisch zu planen. Im Kern gliedern sich die Gesamtkosten in mehrere Hauptbereiche, die wir uns im Detail ansehen wollen.
Ein wesentlicher Bestandteil der Kosten ist der reine Hauspreis selbst. Dieser Preis wird maßgeblich von der Größe des Hauses in Quadratmetern Wohnfläche und dem Quadratmeterpreis bestimmt. Der Quadratmeterpreis variiert je nach Haustyp (z.B. Bungalow, Einfamilienhaus, Stadtvilla), der gewählten Ausbaustufe (z.B. Ausbauhaus, schlüsselfertig) sowie der Qualität und Ausstattung des Hauses. Ein schlüsselfertiges Fertighaus mit Standardausstattung kostet im Durchschnitt zwischen 2.200 und 3.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Dieser Preis bezieht sich auf das Bauwerk oberhalb der Kellerdecke oder der Bodenplatte. Die Kosten für Keller oder Bodenplatte kommen noch zum Preis hinzu.
Ein wesentlicher Bestandteil der Kosten eines Fertighauses entfällt auf das Grundstück. Die Grundstückspreise sind regional sehr unterschiedlich und hängen stark von der Lage ab. In städtischen Ballungsräumen sind die Preise meist deutlich höher als in ländlichen Gebieten.
Neben dem reinen Kaufpreis sind Kaufnebenkosten für das Grundstück zu berücksichtigen wie beispielsweise Notar- und Gerichtskosten, die Grunderwerbsteuer sowie gegebenenfalls Maklergebühren. Diese Kosten können je nach Bundesland und Grundstückspreis einen erheblichen Teil des Gesamtbudgets ausmachen.
Ein weiterer Kostenfaktor ist die Entscheidung für einen Keller oder eine Bodenplatte. Ein Keller bietet zwar zusätzlichen Nutz- oder sogar Wohnraum, ist aber in der Regel deutlich teurer als eine Bodenplatte. Die Kosten für eine Bodenplatte liegen durchschnittlich zwischen 150 und 300 Euro pro Quadratmeter, während ein Nutzkeller mit 800 bis 1.000 Euro pro Quadratmeter und ein Wohnkeller sogar mit 1.500 bis 2.000 Euro pro Quadratmeter zu Buche schlagen können.
Nicht zu vergessen sind die Baunebenkosten. Diese umfassen eine Vielzahl von Ausgaben, die vor, während und kurz nach dem Bau anfallen. Dazu gehören beispielsweise Gebühren für die Baugenehmigung, Kosten für den Architekten oder Statiker, Vermessungskosten, Kosten für Gutachten (z.B. Bodengutachten), Versicherungen (z.B. Bauherrenhaftpflichtversicherung, Bauleistungsversicherung) sowie Kosten für die Baustelleneinrichtung (z.B. Baustrom, Bauwasser. Im Durchschnitt können die Baunebenkosten 15 bis 20 Prozent der gesamten Bausumme ausmachen.
Auch die Gestaltung der Außenanlagen ist ein relevanter Kostenpunkt. Hierzu zählen das Anlegen von Wegen und der Zufahrt, die Errichtung einer Terrasse, die Gestaltung des Gartens (inklusive Bepflanzung) sowie gegebenenfalls der Bau einer Garage oder eines Carports. Für die Außenanlagen sollten Bauherren in der Regel 5 bis 10 Prozent der Bausumme einplanen.
Um die durchschnittlichen Kosten für ein Fertighaus zu veranschaulichen, betrachten wir folgende Rechenbeispiele:
Nehmen wir ein schlüsselfertiges Einfamilienhaus mit 140 Quadratmetern Wohnfläche. Wir setzen einen durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 2.700 Euro an.
Für das Grundstück nehmen wir eine Größe von 500 Quadratmetern an und einen durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 270 Euro.
- Hauspreis: 140 qm * 2.600 Euro/qm = 364.000 Euro
- Grundstückskosten: 500 qm * 270 Euro/qm = 135.000 Euro
- Kaufnebenkosten für das Grundstück (angenommen 5 Prozent): 159.000 Euro * 0,05 = 6.750 Euro
- Für die Bodenplatte schätzen wir Kosten von 15.000 Euro
- Die Baunebenkosten werden mit 18 Prozent der Bausumme (Hauspreis + Bodenplatte) angesetzt: (364.000 Euro + 15.000 Euro) * 0,18 = 68.220 Euro
- Für die Außenanlage kalkulieren wir 8 Prozent der Bausumme: 364.000 Euro * 0,08 = 28.640 Euro.
- Zusätzliche Kosten schätzen wir pauschal auf 15.000 Euro
- Gesamtkosten: 364.000 Euro + 135.000 Euro + 6.750 Euro + 15.000 Euro + 68.220 Euro + 28.640 Euro + 15.000 Euro = 632.610 Euro
Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei um eine beispielhafte Berechnung handelt und die tatsächlichen Kosten je nach individuellen Entscheidungen, regionalen Gegebenheiten und den Angeboten der Baufirmen variieren können. Es ist daher unerlässlich, detaillierte Angebote einzuholen und eine umfassende Budgetplanung durchzuführen.
Was kostet ein Fertighaus?
Welche Faktoren wirken sich auf den Preis aus?
Die Kosten für den Bau eines Fertighauses werden von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst, die zukünftige Eigenheimbesitzer bei ihrer Planung sorgfältig berücksichtigen müssen. Diese Faktoren betreffen sowohl die grundlegende Beschaffenheit des Hauses als auch äußere Umstände und individuelle Entscheidungen des Bauherrn.
Einer der wichtigsten Aspekte ist der gewählte Haustyp und die damit verbundene Dachform. Es leuchtet ein, dass ein großzügige Stadtvilla mit mehreren Vollgeschossen und möglicherweise einem aufwendigen Zeltdach in der Regel teurer ist als ein kompakter Bungalow mit einem schlichteren Satteldach. Die Komplexität der Konstruktion und der Materialeinsatz spielen dabei eine wichtige Rolle.
Auch die Größe des Hauses, insbesondere die Wohnfläche in Quadratmetern, hat einen direkten Einfluss auf den Preis. Ein größeres Haus erfordert natürlich mehr Materialien und Arbeitszeit, was sich in höheren Gesamtkosten niederschlägt. Es empfiehlt sich daher, die benötigte Wohnfläche realistisch einzuschätzen und gegebenenfalls auf einige Quadratmeter zu verzichten, um das Budget zu schonen.
Einen spürbaren Einfluss auf die Kosten für das Haus hat die gewählte Ausbaustufe. Hier haben Bauherren die Möglichkeit, durch einen höheren Anteil an Eigenleistungen Kosten zu sparen. Ein Ausbauhaus oder ein Bausatzhaus, bei denen der Bauherr den kompletten Innenausbau oder sogar den Rohbau selbst übernimmt, sind in der Regel deutlich günstiger als ein schlüsselfertiges Haus, bei dem sämtliche Arbeiten vom Anbieter erledigt werden. Allerdings sollte man das eigene handwerkliche Geschick und den zeitlichen Aufwand realistisch einschätzen.
Die Baukosten hängen außerdem von der Qualität der Ausstattung und den gewählten Materialien ab. Von den Bodenbelägen über die Sanitärobjekte bis hin zur Fensterqualität gibt es eine breite Preisspanne. Hochwertige Materialien und spezielle Ausstattungsmerkmale wie Smart-Home-Systeme oder eine exklusive Badausstattung erhöhen die Kosten, bieten aber oft auch einen höheren Wohnkomfort und eine längere Lebensdauer.
Der gewünschte Energiestandard des Hauses spielt ebenfalls eine Rolle. Ein energieeffizientes Haus erfordert in der Regel Investitionen in eine bessere Dämmung und moderne Heiztechnik, was die anfänglichen Baukosten erhöhen kann. Allerdings können diese Investitionen langfristig durch niedrigere Energiekosten kompensiert werden.
Die Kosten für das Grundstück hängen vom geplanten Standort ab. Die Grundstückspreise variieren regional sehr stark, wobei Grundstücke in städtischen Ballungszentren meist deutlich teurer sind als in ländlichen Gebieten. Aber auch die Lohnkosten für Handwerker und die Kosten für die Anlieferung des Fertighauses können je nach Region unterschiedlich sein.
Eine wichtige Entscheidung, die vor dem Hausbau getroffen werden muss, ist die Wahl zwischen Keller und Bodenplatte. Ein Keller ist in der Regel deutlich teurer als eine Bodenplatte, bietet aber zusätzlichen Nutz- oder Wohnraum. Die Bodenbeschaffenheit des Grundstücks und des Bodens kann die Kosten für das Errichten eines Kellers in die Höhe treiben und gegebenenfalls zusätzliche Kosten für den Bodenaustausch oder spezielle Gründungsmaßnahmen verursachen.
Um die Auswirkungen dieser Faktoren auf den Baupreis zu verdeutlichen, betrachten wir ein vereinfachtes Rechenbeispiel.
Nehmen wir an, ein Bauherr plant ein schlüsselfertiges Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 120 Quadratmetern. Wir vergleichen zwei Szenarien:
Szenario 1: Standardausführung mit Bodenplatte
Quadratmeterpreis (schlüsselfertig, Standardausstattung): 2.500 Euro/qm
- Kosten für das Haus (ohne Keller/Bodenplatte): 120 qm * 2.500 Euro/qm = 300.000 Euro
- Bodenplatte: 15.000 Euro
- Geschätzte Baunebenkosten (18 Prozent der Bausumme): (300.000 Euro + 15.000 Euro) * 0,18 = 56.700 Euro
- Geschätzte Kosten für Außenanlagen (5 Prozent der Bausumme): 300.000 Euro * 0,05 = 15.000 Euro
- Geschätzte Baukosten (ohne Grundstück): 300.000 Euro + 15.000 Euro + 56.700 Euro + 15.000 Euro = 386.700 Euro
Szenario 2: Gehobene Ausstattung mit Keller
Quadratmeterpreis (schlüsselfertig, gehobene Ausstattung): 3.200 Euro/qm
- Kosten für das Haus (ohne Keller): 120 qm * 3.200 Euro/qm = 384.000 Euro
- Wohnkeller: 80 qm * 1.800 Euro/qm = 144.000 Euro
- Geschätzte Baunebenkosten (18 Prozent der Bausumme): (384.000 Euro + 144.000 Euro) * 0,18 = 95.040 Euro
- Geschätzte Kosten für aufwendigere Außenanlagen (8 Prozent der Bausumme): 384.000 Euro * 0,08 = 30.720 Euro
- Geschätzte Baukosten (ohne Grundstück): 384.000 Euro + 144.000 Euro + 95.040 Euro + 30.720 Euro = 653.760 Euro
Kosten des Baugrundstücks für Ihr Fertighaus
Die verschiedenen Ausbaustufen von Fertighäusern
Je nach Ausbaustufe kann der Preis für ein Fertighaus variieren. Dabei reicht die Spanne vom Bausatzhaus mit maximaler Eigenleistung bis zum schlüsselfertigen Haus mit gehobener Ausstattung.
Beim Bausatzhaus muss der Bauherr die meiste Eigenleistung erbringen. Hier liefert der Anbieter einen umfassenden Bausatz, der in der Regel alle notwendigen Materialien für den Rohbau und oft auch für den Innenausbau enthält. Der Bauherr ist hier weitgehend für die gesamte Montage des Hauses verantwortlich, von der Errichtung der Wände bis zum Innenausbau. Diese Ausbaustufe erfordert fundierte handwerkliche Kenntnisse und einen hohen zeitlichen Einsatz, bietet aber die größte Möglichkeit, Kosten zu reduzieren.
Beim Ausbauhaus errichtet der Anbieter den Rohbau des Hauses inklusive des Daches und der Fenster. Der zukünftige Eigentümer übernimmt in dieser Phase sämtliche Arbeiten im Innenbereich in Eigenregie. Dies umfasst beispielsweise den Innenausbau der Wände, die Installation der Elektrik und Sanitäranlagen, das Verlegen der Fußböden sowie die Gestaltung der Oberflächen. Diese Option richtet sich an Bauherren mit handwerklichem Geschick und ausreichend Zeit, die durch ihre Eigenleistung einen erheblichen Teil der Baukosten einsparen möchten.
Ein belagfertiges Haus stellt eine Zwischenstufe zwischen dem Ausbauhaus und dem schlüsselfertigen Haus dar. Bei dieser Variante ist das Haus von außen komplett fertiggestellt, inklusive Fenstern und Außentüren. Im Inneren sind in der Regel die Heizungsanlage, die Elektroinstallation und der Estrich verlegt. Die Wände sind meist gespachtelt und vorbereitet für die Endbeschichtung. Die zukünftigen Bewohner müssen in dieser Phase noch die Bodenbeläge verlegen, die Innentüren einsetzen und die Wände gestalten.
Ein schlüsselfertiges Haus wird vom Anbieter komplett fertiggestellt übergeben, sodass die Bauherren direkt einziehen können. Dies schließt sämtliche Arbeiten sowohl am Außenbau als auch im Innenbereich ein, inklusive der Bodenbeläge, der Wandgestaltung, der Innentüren und der Sanitärobjekte im Bad. Die genauen Leistungen, die im Preis enthalten sind, werden detailliert in der Bau- und Leistungsbeschreibung festgelegt. Je nach Projekt können auch die Außenanlagen oder Malerarbeiten im Preis inbegriffen sein.
Bei den schlüsselfertig errichteten Fertighäusern kennzeichnet das untere Preissegment Angebote mit einem niedrigeren Quadratmeterpreis, typischerweise beginnend bei etwa 2.200 Euro. In dieser Kategorie sind Häuser mit einer Standardausstattung zu finden. Das bedeutet, dass die verwendeten Materialien und die Ausstattung funktional und von guter Qualität sind, aber möglicherweise nicht die exklusivsten Optionen umfassen. Auch die Grundrisse und die architektonische Gestaltung sind oft eher schlicht und kompakt gehalten.
Das mittlere Preissegment umfasst Fertighäuser mit einem Quadratmeterpreis zwischen etwa 2.500 und 3.000 Euro für ein schlüsselfertiges Objekt. In dieser Kategorie finden sich Häuser mit einer soliden, qualitativ hochwertigen Ausstattung, die einen guten Komfort bietet. Hier sind in der Regel auch schon einige individuelle Gestaltungsmöglichkeiten enthalten, und die verwendeten Materialien können von bekannteren Marken stammen. Der Energiestandard entspricht üblicherweise modernen Anforderungen wie zum Beispiel Niedrigstenergiehaus A.
Das obere Preissegment beginnt bei einem Quadratmeterpreis von etwa 3.100 Euro für schlüsselfertige Fertighäuser und ist nach oben offen. In dieser Kategorie werden Häuser mit einer sehr hochwertigen und exklusiven Ausstattung angeboten. Dazu gehören häufig Designelemente, der Einsatz edler Materialien, modernste Haustechnik (wie beispielsweise umfassende Smart-Home-Systeme) und ein sehr hoher Energiestandard, beispielsweise Passivhaus A++. Auch großzügigere Außenanlagen und besondere architektonische Details sind in diesem Segment üblich.
Lohnt es sich, mit dem Bauen noch zu warten?
Die aktuelle Situation am Baumarkt weist einige Besonderheiten auf, die in Ihre Entscheidungsfindung einfließen sollten.
Momentan zeichnet sich ab, dass die Kosten für Neubauten im Vergleich zum Vorjahr zwar tendenziell höher liegen. Das ist vor allem auf gestiegene Materialkosten sowie höhere Lohnkosten für Fachkräfte zurückzuführen. Allerdings hat sich die Geschwindigkeit, mit der die Hausbaupreise steigen, in den letzten anderthalb Jahren verlangsamt.
Was für einen baldigen Baubeginn spricht, sind die derzeit günstigen Bauzinsen. Diese haben ein Niveau erreicht, das zuletzt vor über zwei Jahren verzeichnet wurde.
Zinsentwicklung bei einem Kredit für den Hausbau
Quelle: https://www.interhyp.de/zinsen/
Diese Entwicklung ist auf die Leitzinspolitik der EZB und eine gesunkene Nachfrage zurückzuführen. Experten gehen davon aus, dass sich die Zinsen für Hypothekendarlehen nur minimal verändern werden, sodass die aktuellen Konditionen eine vernünftige Finanzierungsoption darstellen.
Zu beobachten ist auch, dass die Preise für Wohnimmobilien in den letzten zwei Jahren gesunken sind. Das betrifft sowohl Häuser mit Grundstück vom Bauträger als auch Bestandsimmobilien. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass der Markt eine gewisse Beruhigung erfährt.
Die Nachfrage im gewerblichen Bau ist aufgrund der Preisentwicklung der Vorjahre zurückgegangen. Das führt dazu, dass Kapazitäten bei Handwerks- und Baufirmen frei werden, was möglicherweise zu einer weiteren leichten Reduzierung der Baukosten im Jahr 2025 führen könnte.
Auch die Versorgung mit Baumaterialien hat sich normalisiert, nachdem es in den vergangenen zwei Jahren infolge des Ukraine-Krieges zu Problemen kam. Insbesondere die Preise für Bauholz sind deutlich gesunken.
Diese Entwicklungen sprechen dafür, den Hausbau im Jahr 2025 zeitnah anzugehen und die aktuell vorteilhafte Situation zu nutzen. Wir empfehlen, sich frühzeitig um einen Bauvertrag zu kümmern, um sich möglicherweise noch günstigere Preise bei den Anbietern zu sichern und das Bauprojekt festzulegen.
Zwar ist davon auszugehen, dass die Baupreise im Jahr 2025 weiter leicht sinken könnten, eine umfassende Vergünstigung ist jedoch unwahrscheinlich, weil es weiterhin einen Mangel an Fachkräften gibt und die Materialkosten vermutlich nicht stark sinken werden. Zudem könnten zukünftige geopolitische Entwicklungen wie der Krieg in der Ukraine wieder Einfluss auf die Baupreise nehmen.
Deshalb lautet die Empfehlung vieler Experten, eher früher als später mit dem Hausbau zu beginnen, sofern die finanziellen Mittel vorhanden sind. Nutzen Sie die aktuell relativ niedrigen Bauzinsen und die möglicherweise günstigeren Konditionen aufgrund der gesunkenen Nachfrage. Es ist ratsam, Angebote zu vergleichen und gegebenenfalls einen Bauvertrag mit Festpreis zu vereinbaren, um sich vor zukünftigen Preissteigerungen zu schützen. Allerdings ist zu beachten, dass auch Festpreise nach einer bestimmten Zeit ihre Gültigkeit verlieren.
Kostenvergleich Fertighaus versus Massivhaus
Was ist günstiger: ein Fertighaus oder ein Massivhaus?
Eine allgemeingültige Aussage, ob die Baukosten eines Massivhauses oder die eines Fertighauses günstiger sind, lässt sich nicht treffen, weil hier verschiedene Komponenten und Faktoren eine Rolle spielen (siehe dazu auch unsere Rechenbeispiele oben).
Die tatsächlichen Kosten hängen maßgeblich von der Ausstattung, den gewählten Materialien und der Bauregion ab. In manchen Gegenden können Fertighäuser teurer sein, während in anderen die Kosten für Massivhäuser besonders hoch ausfallen. Regionale Unterschiede bei den Handwerkerkosten und den Grundstückspreisen spielen hierbei eine wesentliche Rolle.
Ein weiterer Punkt ist die Bauweise selbst. Fertighäuser werden in Fabriken vorgefertigt und auf der Baustelle innerhalb kurzer Zeit montiert. Dieser effiziente Prozess kann unter Umständen zu Kostenvorteilen führen, insbesondere hinsichtlich der Bauzeit. Viele Fertighausanbieter bieten zudem eine Festpreisgarantie, die vor unerwarteten Kostensteigerungen während der Bauphase schützt. Bei einem Massivhausbau hingegen werden die einzelnen Gewerke in der Regel separat beauftragt, was eine detaillierte Planung und Kostenkontrolle erfordert.
Um eine fundierte Entscheidung treffen zu können, ist es ratsam, individuelle Angebote einzuholen und die spezifischen Leistungen und Kosten detailliert zu vergleichen, sowohl für Fertig- als auch für Massivhäuser in der gewünschten Region und Ausstattung. Auch die Möglichkeit von Eigenleistungen zur Kostensenkung sollte in die Betrachtung einbezogen werden, da diese bei beiden Bauweisen relevant sein kann.
Neben den reinen Baukosten sollten auch die laufenden Kosten beachtet werden. Hier sind insbesondere Heizkosten relevant. Ein Fertighaus, das die hohen Standards eines Passivhauses erfüllt, kann zu Beginn teurer sein, sich dann aber nach recht kurzer Zeit durch die geringeren Energiekosten amortisieren.
Unser Tipp: Schauen Sie nicht nur auf die Baukosten, sondern erstellen Sie einen Finanzierungsplan, der auch die laufenden Kosten des Hauses einbezieht.
Fazit und Handlungsempfehlung
Gute Planung ist alles. Das gilt auch und insbesondere beim Hauskauf. Überlegen Sie genau, was Sie benötigen – Quadratmeter, Ausstattung, Außenanlagen und Keller oder Bodenplatte. Berücksichtigen Sie die Grundstückspreise in der Region, in der Sie bauen möchten. Vergleichen Sie die Preise verschiedener Anbieter, und vereinbaren Sie nach Möglichkeit einen Festpreis. Denken Sie auch an die laufenden Kosten. Einsparungen bei den Fixkosten können höhere anfängliche Baukosten rechtfertigen.